Lange Zeit hatte die FFG eine intensive Partnerschaft zu einer Schule in Boroma, Mosambik. Es wurden unter anderem Spenden gesammelt und gegenseitige Besuche unternommen. An dieser Stelle werden die Erinnerungen an diese Zeit geschildert, aber auch ein kurzer Überblick über den Verlauf gegeben.
Schulpartnerschaft der Felix-Fechenbach-Gesamtschule Leopoldshöhe mit dem Schulzentrum Boroma in Mosambik
1984
– im Herbst Schulfest, Erlös für Dritte Welt gedacht , für ein längerfristiges Projekt
– über das Dritte Welt Haus (heute Welthaus) in Bielefeld Kontakt zum Schulzentrum Boroma
1985
– im Frühjahr durch Briefwechsel mit der Schule, der Provinzdirektion und dem Erziehungsministerium Schulpartnerschaft bestätigt
- unsere Schule tritt dem KKM (Koordinierungskreis Mosambik) bei, weil diese Organisation die damals knapp 20 Schulen in der Bundesrepublik berät und unterstützt, die eine Partnerschule in Mosambik haben – in den folgenden Jahren Informationsarbeit in der Schule und der Gemeindeöffentlichkeit
- Briefaktionen, d.h. Schüler zeichnen/malen Briefe an die Schüler in Boroma, mit kurzen vorgegebenen portugiesischen Redewendungen – Aktionen und Projekte, die Spenden einbringen, z.B. Sponsorenwandertage, Sponsorenläufe, Kaffee- und Kuchenverkauf an Elternsprechtagen, Hilfsgüter sammeln für einen Schiffscontainer usw.
Es gab ein erstes konkretes Hilfsprojekt, nämlich der Schule in Boroma den Kauf einer Maismühle zu finanzieren
1988
– Reise nach Mosambik: im Juli fahren unser damaliger Schulleiter Gerfried Stanzel, die damaligen Kolleg,lnnen Renate Löcherer, Norbert Peters und Bernhard Venjakob, begleitet von Mitarbeitern des Dritte Welt Hauses und des KKM nach Maputo (Erziehungsministerium) und dann in die Provinz Tete, wo das Schulzentrum Boroma liegt. Eine Reise mit sehr herzlichen Begegnungen und vielen Eindr’ücken und Informationen. Auch eine konkrete und dringend nötige Unterstützung wird verabredet: eine Verbesserung der Schlafmöglichkeiten für die ca. 200 Internatsschüler. Es gibt Werkstätten im Schulzentrum, aber es fehlt das Material.
Wieder zu Hause, konnten wir unsere Schüler motovieren, wieder mit unterschiedlichsten Aktionen Geld zu sammeln. Das Dritte Welt Haus organisierte dann in Mosambik die Beschaffung von Matratzen und von Material zu Bau von Bettgestellen. Das alles urnfasste einen Zeitraum von etwa zwei Jahren.
1990
– Mit der deutschen Wiedervereinigung ergaben sich neue Möglichkeiten, unsere Schüler authentisch über Mosambik zu informieren. In der DDR lebten viele Mosambikaner, die dort studierten, eine Ausbildung machten oder einfach arbeiteten. Der KKM nahm Kontakt auf zu diesen Mosambikanern, lud sie ein, Schulen wie die unsere zu besuchen und über ihr Heimatland zu erzählen, das kam bei den Schülern sehr gut an,
Ein weiteres Hilfsprojekt stand auch an: die Partnerschule finanziell zu unterstützen beim Bau einer neuen Küche, um die Schüler besser versorgen zu können.
1995
– Die Schulpartnerschaft bestand nun seit zehn Jahren. Das wurde mit einer Projektwoche zum Thema Afrika und einem großen Schulfest begangen. Dazu kamen auch Gäste aus Mosambik, die im Erziehungsbereich arbeiteten und vom KKM nach Deutschland eingeladen worden waren um verschiedene Partnerschulen, so auch unsere, zu besuchen.
Das Schulfest war ein großer Erfolg, auch in Bezug auf die Spenden. So konnten wir den Küchenbau in Boroma weiter unterstützen. Übrigens wurden die Hilfsprojekte von Mitarbeitern des Dritte Welt Hauses besucht, die regelmäßig zur Betreuung verschiedener Projekte nach Mosambik fuhren.
Es kamen aber auch nach etwa zwei, drei Jahren Hinweise, dass es mit der Fertigstellung der Küche nicht vorangehe. Insgesamt hatte sich die Situation verändert. In Boroma hatte es in den wenigen Jahren mehrere Schulleiterwechsel gegeben, was sich auf die Kommunikation negativ auswirkte. Die jeweils neuen Schulleiter wurden über die Schulpartnerschaft offensichtlich nicht gut informiert, wussten nicht Bescheid oder hatten kein Interesse.
1999
-entschlossen sich unser Schulleiter Gerfried Stanzel, Renate Löcherer und Norbert Peters zusammen mit Mitarbeitern des Dritte Welt Hauses und des KKM noch einmal nach Boroma zu fahren. Der Besuch war sehr ernüchternd, weil die Projekte nicht weitergeführt wurden. Es war nicht zu klären, ob es noch zu einer Wende kommen würde. Unter den Umständen war es nicht möglich, an unserer Schule weiter für Aktionen zugunsten Boromas zu werben, wenn der Verbleib der Spenden unsicher bleibt.
Herr Peters in Afrika