Vorgeschichte

Vorgeschichte unserer Gesamtschule

An dieser Stelle findet ihr Sitzungsberichte des Gemeinderats Leopoldshöhe, der sich kontrovers mit der Gründung der Gesamtschule auseinandersetzte. Auch alternative Vorschläge, wie die Errichtung einer Realschule, standen zeitweise im Raum. Zusätzlich geben einige unserer Interviewpartner ihre Erinnerungen an diese spannende Zeit wieder.

14. öffentlicher Sitzungsbericht

16. November 1976:
Die SPD stimmte für die Errichtung der Gesamtschule.
Die FDP stimmte für die Errichtung der Gesamtschule.
(Möglichkeit Bildungsangebot attraktiver zu gestalten)
Die CDU stimmte dagegen und schlug die Errichtung einer Realschule vor,diese sollte mit der Hauptschule kooperieren.
Am Ende: 19 Ja- und 12 Nein-Stimmen, der Rat beschloss die Errichtung einer Gesamtschule für die Sekundarstufe 1 in Halbtagsform.(Grünes Licht für die Gesamtschule vom Gemeinderat).
Die Vertreter der Sitzung teilten den Entschluss dem Kultusminister mit, wünschten noch einige Formale Änderungen. Nagel und Niehagen sollten nicht mitstimmen, weil sie selber Lehrer an einer Hauptschule waren.

15. Öffentlicher Sitzungsbericht

21. Dezember 1976:
Die SPD-Fraktion stimmte weiterhin für den Bau der Gesamtschule.
Die CDU-Fraktion hatte bedenken im Hinblick auf zukünftige sinkende Schülerzahlen. Sie schlugen erneut den Antrag vor, der besagte, dass eine Realschule errichtet werden und mit der Hauptschule kooperieren sollte.
Dieses Mal gab es 16 Ja- und 12 Nein-Stimmen (3 Ratsmitglieder fehlten)
Am 1. August 1977 sollte der Schulversuch beginnen (Genehmigung des Baus)

16. Öffentlicher Sitzungsbericht

15. Februar 1977:
Der CDU-Fraktion wurde ein Boykott des bereits demokratisch beschlossenen Baus vorgeworfen.
Diese wiesen die Vorwürfe zurück, sie wollten nur einen weiteren Antrag auf ihr altes Projekt dem Kulturminister vorstellen.Die Mehrheit war jedoch für den Bau der Gesamtschule.

19. Öffentlicher Sitzungsbericht

20. August 1977:
Ratsmitglied Niehagen fehlte entschuldigt.
Dem Bürgermeister Dr. Seiffert und den Ratsmitgliedern Gadow und Tacke wurde im Zusammenhang mit der Errichtung der Gesamtschule Befangenheit und Korruption vorgeworfen.
Diese wurden jedoch zurückgewiesen. Die Presse hatte falsche Informationen der CDU veröffentlicht. Dadurch wurde die Weitergabe von Informationen der Beschlüsse in Hinsicht auf den Bau der Gesamtschule verschärft.

Am 22. August 1977 öffnet die Gesamtschule

Aus einem Interview mit Herrn Niehagen

(CDU – Ratsherr, ehemaliger Lehrer der Schule in Leopoldshöhe, danach Rektor der Grundschule Nord)

hatte den Umbau der Gemeinschaftsschule mit Trauer vernommen
war konkret gegen die Gesamtschule
hatte ein anderes Konzept geplant für die Gesamtschule (Realschule)
wollte, dass die Hauptschule bestehen bleibt und diese zu einer neuen Realschule werden lassen
musste den Vorstellungen der CDU-Fraktion nachgehen
unterstützte trotzdem weiterhin die Schule
heute:
– findet das neue System fördernd für die Schüler
– findet das neue Gesamtschulkonzept für viele überfordernd
(aus der „Leo-Extrablatt“ zur Errichtung der Gesamtschule September 1975)

 

Wieso sollte eine Gesamtschule in Leopoldshöhe errichtet werden ?

( Quelle: Hauptschule Leopoldshöhe Protokollbuch 9/1976)

Gründe für eine Gesamtschule in Leopoldshöhe: (22.09.1976)

– die Anzahl der Schüler, die auf eine weiterführende Schule gehen sollten, erhöhte sich

– zu den anderen Schulen, in der Umgebung, gab es nur ungünstige Busverbindungen

– aus finanziellen Gründen bestand kein Interesse der Bielefelder Schulen, Kinder der Leopoldshöher Schulen aufzunehmen

– keine Realschule wegen zu niedriger Schülerzahlen

Pläne für die Errichtung einer Gesamtschule: (22.09.1976)

– im Schuljahr 77/78 wurde die Schule fünfzügig, um den Realschulzweig aufzubauen

– die Gesamtschule sollte eine Angebotsschule werden ( Die Eltern hatten die freie Wahl ihr Kind an dieser Schule anzumelden)

– es wurden mehr Fachlehrer benötigt

– die Übernahme der alten Schulleitung (der Hauptschule)

– 01.08.1977 Befürwortung: Umwandlung der Hauptschule in eine Gesamtschule

Das Lehrerkollegium stimmte für die Einrichtung der Gesamtschule mit: (22.09.1976)

  • 24 Ja-Stimmen
  • keine Nein-Stimme
  • eine Enthaltung
Aufgrund eines Formfehlers musste die Genehmigung zur Gesamtschule wiederholt werden.

Ziele: (25.03.1977)

– Gesamtschulkonzept erproben

– Bildungsangebot erweitern

– Vorteile einer kleineren Schule herausfinden

– Erziehung:

1. offene und kritische Haltung gegenüber der Welt und Gesellschaft

2. Erziehung zu richtigen sozialen Verhalten

3. Kinder sollen individuell erzogen werden

Voraussetzungen: (25.03.1977)

– Geregelte Richtlinien

Einweihungsfeier am 05.11.77 (13.09.1977)

– Teilnahme des Kulturministers

– das gesamte Schulgebäude stand für das Wochenende offen

– Fachräume wurden von Fachlehrkräften und Schülergruppen der Öffentlichkeit vorgestellt

*(…) Daten aus vorhanden Protokoll

Veränderung von Hauptschule zur Gesamtschule, Herr Mutz (ehem. didaktischer Leiter)
Sonderstellung der Gesamtschule, Herr Ziebel (ehem. Gründungsschulleiter)
28 Versuch einer Gesamtschule, Herr Ziebel (ehem. Gründungsschulleiter)
Der Boom der Gesamtschule, Herr Ziebel (ehem. Gründungsschulleiter)